Analyse des deutschen Raketenabwehrsystems und seiner Probleme


Der Militärexperte Professor Carlo Masala hat kürzlich seine Bedenken geäußert, dass die acht Patriot-Raketenabwehrsysteme, die Deutschland derzeit besitzt, nur ausreichen, um Berlin zu schützen, während andere wichtige Großstädte weitgehend unverteidigt bleiben. Dies weist auf erhebliche Einschränkungen des deutschen Raketenabwehrsystems hin.

1. Das aktuelle deutsche Raketenabwehrsystem

(1) Patriot-Raketenabwehrsystem

  • Deutschland verfügt über Patriot PAC-3-Systeme, die hauptsächlich zur Abwehr von Bedrohungen durch Kurzstreckenraketen, Marschflugkörper und Flugzeuge eingesetzt werden.
  • Derzeit sind acht Patriot-Batterien stationiert, was als unzureichend für den Schutz des gesamten deutschen Territoriums gilt.
  • Kürzlich hat Deutschland einen Vertrag im Wert von 5 Milliarden Dollar (etwa 6,7 Billionen Won) für den Kauf von bis zu 600 PAC-3 MSE-Raketen abgeschlossen, was als Maßnahme zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit angesehen wird.

(2) IRIS-T SLM (mittleres Luftverteidigungssystem)

  • Das von Deutschland selbst entwickelte IRIS-T SLM-System ist für die mittlere Luftverteidigung zuständig und gilt als kostengünstigeres, aber moderneres System als Patriot.
  • Deutschland hat derzeit vier IRIS-T SLM-Batterien an die Ukraine geliefert, was die Verteidigung des eigenen Territoriums weiter erschwert.
  • Zusätzliche Produktion und Stationierung sind geplant, aber noch nicht ausreichend, um das deutsche Heimatgebiet vollständig abzudecken.

(3) MEADS (Entwicklung eines mehrschichtigen Luftverteidigungssystems)

  • Deutschland hat zusammen mit Italien und den USA das MEADS (Medium Extended Air Defense System) entwickelt, das jedoch noch Zeit bis zur tatsächlichen Stationierung benötigt.
  • MEADS bietet überlegene Leistung im Vergleich zu bestehenden Patriot-Systemen, aber bis zur vollständigen Einführung wird erhebliche Zeit vergehen.

2. Hauptprobleme und Bedrohungsfaktoren

(1) Mangel an Stationierungen und Verteidigungslücken

  • Die aktuellen acht Patriot-Batterien reichen nicht aus, um ganz Deutschland zu schützen, wobei besonders wichtige Städte wie Frankfurt, Hamburg und München anfällig sind.
  • Dies bedeutet, dass die Verteidigungsfähigkeit gegen russische Kurzstreckenraketen und Marschflugkörper begrenzt ist.

(2) Zunehmende Bedrohung durch Russland

  • Russland verfügt über Iskander-M-Kurzstreckenraketen und Kalibr-Marschflugkörper, die die Fähigkeit haben, die bestehenden deutschen Luftverteidigungsnetze zu durchdringen.
  • Insbesondere Russlands Drohnen- und Hyperschallraketenentwicklung stellt eine große Herausforderung für die Luftverteidigungsnetze in ganz Europa dar.

(3) Mangel an integriertem Verteidigungsnetz in Europa

  • Deutschland ist auf das NATO-Luftverteidigungssystem angewiesen, aber europäische Länder haben Schwierigkeiten, ihre eigenen Verteidigungsnetze zu integrieren.
  • Es ist dringend erforderlich, in Zusammenarbeit mit Frankreich, Großbritannien und Italien ein mehrschichtiges Verteidigungssystem aufzubauen.

3. Deutsche Pläne zur Stärkung der Raketenabwehr

(1) Zusammenarbeit mit den USA: Zusätzliche Einführung von Patriot

  • Deutschland plant, mehr als 600 PAC-3 MSE-Raketen von den USA zu kaufen, um seine Verteidigungsfähigkeit zu verbessern.
  • Bei Verzögerungen der Lieferung könnte jedoch die Verteidigungslücke für einige Zeit bestehen bleiben.

(2) Zusammenarbeit mit Israel: Einführung des Arrow-Systems

  • Deutschland diskutiert mit Israel über die Einführung des Arrow-Raketenabwehrsystems.
  • Das Arrow-System kann Langstreckenraketen abfangen und könnte eine wichtige Rolle bei der Abwehr russischer Bedrohungen spielen.

(3) Installation von Raketenabwehrsystemen auf Luftwaffenflugzeugen

  • Die deutsche Regierung plant, Raketenabwehrsysteme auf A350-Regierungsflugzeugen zu installieren.
  • Dieses System stört die Leitsysteme anfliegender Raketen und stärkt so die Verteidigungsfähigkeit in der Luft.

4. Schlussfolgerungen und Ausblick

(1) Kurzfristige Herausforderungen

  • Das deutsche Raketenabwehrsystem kämpft noch mit vielen Problemen, wobei das Schließen von Verteidigungslücken die dringendste Aufgabe ist.
  • Selbst mit der zusätzlichen Einführung von Patriot im Wert von 5 Milliarden Dollar besteht die Wahrscheinlichkeit, dass kurzfristig weiterhin ein Mangel an Verteidigungsfähigkeit bestehen wird.

(2) Langfristige Herausforderungen

  • Deutschland muss durch MEADS und das Arrow-System ein mehrschichtiges Verteidigungssystem aufbauen, wofür die Zusammenarbeit mit europäischen Ländern unerlässlich ist.
  • Darüber hinaus ist eine Strategie zum Aufbau eines gemeinsamen Raketenabwehrnetzes in Zusammenarbeit mit der NATO erforderlich.

(3) Anhaltende Spannungen mit Russland

  • Deutschland und die NATO müssen auf die zunehmende Bedrohung durch russische Raketen und Drohnen reagieren, und in den kommenden Jahren scheinen Aufrüstung und Erweiterung der Luftverteidigungssysteme unerlässlich zu sein.
  • Die von Deutschland derzeit vorangetriebenen Verteidigungsstärkungsmaßnahmen werden wahrscheinlich erst ab 2026-2028 zu tatsächlichen Kräften werden.

📌 Fazit: Die deutsche Raketenabwehrfähigkeit ist derzeit unzureichend, und es bedarf kontinuierlicher Investitionen und Zusammenarbeit in den kommenden Jahren, um das Verteidigungsnetz zu stärken.

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